Das Wohnmobil ist vollgepackt und wir starten kurz nach 8:OO Uhr.
Wir sind drei Wohnmobile, die für die nächsten drei Wochen in den Alpen bis ans Mittelmeer unterwegs
sind.
1. Eberhard und Lyssi mit ihrem Wochnermobil
2. Rüdiger und Brigitte mit ihrem Silverdream und der Katze Puma
3. Alfred und Helene mit ihrem Hymer Legend 25
Eberhard hat die Tour ausgearbeitet und führt auch die Gruppe.
Wir treffen uns um 10:oo Uhr in Höchst kurz vor der Schweizer Grenze auf dem Aldiparkplatz. In Österreich wird nochmal vollgetankt und dann kann es losgehen. Auf der Autobahn nach Chur und dann Richtung San Bernardino. In Reichenau fahren wir auf die alte Passstrasse und dann über Cazis, wo wir die moderne Steinkirche ansehen wollen weiter über Thusis zur Via Mala Schlucht. Die Kirche Cazis ist leider wegen interner Vorbereitungen geschlossen, so dass wir nur von aussen Aufnahmen machen können. Aber an der Via Mala finden wir tatsächlich einen Parkplatz für alle drei Mobile, so dass wir den Abstieg in die Schlucht machen können. Nach rund 350 Stufen kommen wir am Grund der imposanten Schlucht an.
Von der Via Mala fahren wir weiter nach Zillis. Dort steht die berühmte romanische Kirche St. Martin mit der kunstvoll bemalten Holzdecke, die aus 153 quadratischen Bildtafeln besteht. Zuerst besuchen wir das Museum zur Kirche wo in einem Film die Holzdecke erläutert wird. Dann schauen wir uns noch das Original in der Kirche an.
Es geht weiter nach Andeer und von dort in das Seitental Avers zum Lago di Lei. Einem versteckten Stausee zwischen den Bergen hinter einer interessanten Bogenstaumauer. Auf dem Parkplatz oberhalb des Stausees (1930 m) werden wir übernachten. Doch zuvor gibt es noch einen schönen Erdbeerkuchen und Kaffee bei strahlendem Sonnenschein. Nach einem Spaziergang über die Staumauer verbringen wir eine absolut ruhige Nacht an einem traumhaft schönen Platz in den Bergen.
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir nach dem Frühstück zurück auf die Talstrasse und dann weiter nach Juf, dem höchstgelegenen Dorf in der Schweiz auf 2128 m ü NN. Auf dem Murmeltierlehrpfad gehen wir ein Stück und sehen auch einige Tiere in den Wiesen. In Juf müssen wir wieder umdrehen, denn die Strasse ist eine Sackgasse und es geht wieder hinunter nach Andeer und von dort in Richtung San Bernardino Pass(2065 m), den wir bei strahlendem Sommerwetter überqueren. Da heute Sonntag ist, sind viele Motorradfahrer unterwegs und es herrscht reger Verkehr. Kurz nach der Passhöhe finden wir einen schönen Platz für unsere drei Womos und machen hier Mittagsrast, wobei ich mir fast einen Sonnenbrand einfange. Vom Pass geht es hinunter nach Bellinzona auf den Stellplatz an der Via Bruneri, der unter einer Brücke liegt und sehr laut ist und auch relativ teuer. 18 SFR für 16 Stunden. Wir bleiben hier stehen bis ca. 18:30 und stellen dann die Fahrzeuge um auf den öffentlichen Parkplatz am nahegelegenen Tenniszentrum, der ab 18:30 gebührenfrei ist. Mit dem Fahrrad fahren wir noch am frühen Abend in die Altstadt, die fast menschenleer ist und wir bekommen nicht mal mehr ein Eis, da alles geschlossen hat. Also zurück zum Womo und dort lassen wir den Abend bei einem Bier ausklingen.
Morgens gegen 8:oo fahren wir los, da der Parkplatz ab 7:30 wieder gebührenpflichtig ist. Übrigens waren wir nicht die Einzigen, der offizielle Stellplatz war komplett leer über Nacht und auf dem Parkplatz waren noch drei weitere Mobile. Unsere Tagesroute führt uns entlang des Ticino in Richtung St. Gotthard. Unterwegs machen wir Halt in Giornico wo die alte romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert steht, die allerdings nur von aussen zu besichtigen ist. Bei herrlichem Wetter geht es auf der alten Gotthardstrasse hinauf bis auf den Pass St. Gotthard (2108 m). Nach kurzem Halt auf dem Pass fahren wir hinunter nach Hospental, biegen links ab und kommen auf die schmale Furkastrasse, die uns hinauf auf den Furkapass ( 2431 m) bringt. Nach der Passhöhe kommen wir an den Punkt Belevedere, wo der Ausgangspunkt zur Besichtigung des Rhonegletschers ist. Wir machen hier Mittagspause und dann gehen wir drei Männer zum Rhonegletscher, in den eine Eisgrotte eingeschlagen ist, die man begehen kann. Es ist schon beeindruckend, hier war ich vor ca. 53 Jahren als Jugendlicher bereits schon einmal, und damals konnten wir von Belvedere horizontal in den Gletscher gehen. Heute muss man ein gutes Stück an der ehemaligen Gletscherschulter hinunter gehen um an den Gletscher heranzukommen. Es ist unglaublich, wie weit sich der Gletscher in dieser Zeitspanne zurückgebildet hat und abgeschmolzen ist. Und trotzdem war es wieder ein Erlebnis, die Eishöhle zu besichtigen. Vom Furkapass fahren wir hinab ins Rhonetal, lassen die geplante Übernachtung in Ulrichen ausfallen und fahren über Brig. Visp nach Täsch, dem letzten Ort vor Zermatt, der mit dem Auto erreichbar ist. Hier finden wir einen Übernachtungsplatz auf dem Campingplatz Alphubel( 43,00 SFR/Nacht). Hier verbringen wir den Rest des Tages gemütlich.
Der Vormittag beginnt mit strahlendem Sonnenschein und so beschliessen wir, dass wir mit dem Zermatt Shuttle nach Zermatt fahren. (16,20 SFR pro Person).
In Zermatt gehen wir durch die schöne aber auch mondäne Ortschaft und entdecken am Bach ein Cafe, von dem wir einen guten Blick auf das Matterhorn haben. Die Fahrt mit der Gornergratbahn schenken wir uns, da der Preis von 94,00 SFR Pro Person, nur um die weiteren Berggipfel zu sehen uns zu hoch erscheint. Wir gehen noch etwas durch den Ort und fahren am Nachmittag wieder zurück nach Täsch und faulenzen noch bis 15:00 Uhr auf dem Campingplatz. Dann fahren wir wieder hinunter in das Rhonetal nach Visp und dann weiter in Richtung Martigny. In dem kleinen Weinort St. Leonard finden wir einen wunderschönen Stellplatz auf dem wir dann die Nacht verbringen. Zum Abendessen gibt es Spaghetti al Aglio, die ziemlich scharf geraten sind, aber gut schmecken.
Morgens um 7:30 Uhr gehe ich los um beim Bäcker ein Baguette für das Frühstück zu holen. Ein Einheimischer hat mir gesagt, dass die nächste Bäckerei ca. 200 m entfernt sein soll. Aber der war wohl nicht gut im Entfernungen schätzen, das waren mindestens 1,2 km, denn ich musste hin und zurück eine halbe Std. gehen. Aber dafür hatten wir frisches Brot zum Frühstück. Gegen 9:00 Uhr sind wir losgefahren nach Martigny und dann auf den Pass Grosser St. Bernhard, 2473 m NN. Auf dem Pass haben wir eine Pause gemacht und dann ging es wieder hinunter in das Aostatal. Auf dem Stellplatz in Aosta war dann Mittagspause bei brütender Hitze. Gegen 15:00 Uhr sind wir dann in die Altstadt von Aosta mit den Fahrädern gefahren und haben uns die historischen Bauwerke aus der Römerzeit angesehen und zur Belohnung gab es dann noch ein schönes Eis. Da der Stellplatz in Aosta nicht gerade einladend ist, fahren wir weiter nach Aymavilles, ein kleines Städtchen ca. 9 km nach Aosta, wo wir einen schönen Platz im Ort finden und dann hier bleiben.
Heute Nacht hat es ordentlich geregnet und dadurch ist die drückende Hitze einer erfrischenden Luft gewichen. Zum Frühstück gibt es zwar noch etliche Wolken am Himmel, aber es bessert sich zunehmend. Wir haben heute grosses vor vor, es steht die Überquerung des Col d Iseran an, dem höchsten befahrbaren Alpenpass. Wir fahren im Aostatal aufwärts in Richtung Courmayeur bis nach Morgex, einem kleinen Ort kurz vor Pre St. Didier. Hier führt uns das Navi über den Col San Carlo(1950m), einer schmalen Passstrasse, die es aber in sich hat. Zuvor konnten wir immer wieder mal einen Blick auf den Mont Blanc durch ein Wolkenloch werfen. Nach der Überquerung des Col San Carlo kommen wir wieder in La Thuile auf die Hauptstrasse, die auf den kleinen Sankt Bernhard Pass (2188 m ) führt. Nach dem obligaten Fotoshooting auf der Passhöhe geht es wieder hinunter über La Rosiere nach Bourg St. Maurice, wo wir erst mal wieder tanken müssen. Von dort fahren wir ins Tal der Isere, an Tigne vorbei nach Val d’Isere. Hier machen wir unsere Mittagspause und verbinden dies mit einem Spaziergang durch den Ort, der wie ausgestorben wirkt, da die Sommersaison noch nicht begonnen hat. Plötzlich taucht eine Autokolonne auf, die mit lautem Gehupe in Richtung Iserean fährt. Wir werden mit Werbeartikel aus den Autos beworfen, was eigentlich nur bedeuten kann, dass hier sich ein Radrennen ankündigt. Tatsächlich findet hier heute eine Etappe der Tour de Savoie statt. Wir fahren mit den Womos noch hoch bis zum Col d’Iseran (2769 m) und machen bei einem sehr kalten Wind auf der Passhöhe unsere Fotos und wollen dann noch vor der Fahrradkolonne wieder weiter fahren. Uns ist aber schon klar, dass die Radrennfahrer um einiges schneller auf der Bergabfahrt sind, und so werden wir auch von einem Strecken posten kurz hinter der Passhöhe gestoppt und müssen die Vorbeifahrt des Rennens abwarten. Eine willkommene Abwechslung, die wir mit einem Glas Sekt zum Event erheben. Wir hatten einen tollen Platz an der Strasse ohne kalten Wind und waren über die Geschwindigkeiten der Radrennfahrer auf der Abfahrt überrascht. Nachdem der ganze Tross und die letzten Rennfahrer vorbei waren ging es für uns wieder weiter hinab nach Lanslebourg Mt. Cenis. Von dort wieder links ab auf den Col Mont Cenis (2083 m ) mit einer traumhaft schönen Berglandschaft und einem wunderschönen Stausee auf der Passhöhe. Nach einer kurzen Verschnaufpause beschliessen wir den Stellplatz an der Festung von Exilles anzufahren und dort zu übernachten, also wieder hinab nach Susa und dann nach Exilles auf den Stellplatz, der eigentlich nur ein Parkplatz im Grünen ist, aber in der Nähe ist eine Pizzeria, die dann abends noch besuchen, aber 2,5 Stunden darauf warten mussten. Somit haben wir heute 4 Pässe gefahren, was mit den Womos doch etwas anstrengender als mit dem PKW ist, aber wir hatten gutes Wetter und eine traumhafte Landschaft, zumal derzeit wegen der Schneeschmelze eine Unmenge Wasser von den Bergen in vielen Wasserfällen herunterkommt.
Frühmorgens wieder strahlender Sonnenschein und wir starten um 9:00 Uhr in Exilles in Richtung Briancon. Dabei kommen wir über den ersten heutigen Pass, den Pass Montgenevre ( 1854 m), auf dem ein ausgedehntes Schigebiet liegt und ein schöner Wintersportort ist. Von dort geht es hinunter nach Briancon, der alten Festungsstadt an der Durante. Hier machen wir den ersten Stopp und besichtigen die Altstadt, die am Hang innerhalb der alten Festungsstadt liegt. Es geht weiter an der Durante flussabwärts bis nach Eygliers, wo wir dann links abbiegen auf den Col du Var( 2111 m ). Hier treffen wir auf eine Gruppe Dänen, die mit dem Fahrrad eine Teil der Tour der France nachfahren. Vom Col du Var wieder hinunter in das Tal der Busse bis nach les Thuiles und dann wieder hinauf auf den Col d'Allos (2250 m). Hier haben wir allerdings nicht aufgepasst, der Pass ist nur für 3,5 to GG zugelassen, was nicht das Problem wäre, aber es geht 14 km auf einer ganz schmalen Strasse an einem steilen Hang entlang, nicht einmal ein entgegenkommendes Motorrad kommt ohne Ausweichstelle an uns drei Wohnmobilen vorbei. Die Fahrt war ganz schön stressig bis wir oben waren. Auf der Passhöhe hat dann auch noch der Motor von Eberhard wegen Überhitzung Probleme bereitet, aber wir können nach einer Abkühlungspause doch wieder zum Skiort La Foux hinunter fahren. Immer entlang des Verdons geht es dann weiter bis nach Castellane, dort finden sie gegen 18:30 Uhr auf dem Stellplatz im Ort noch unsere Übernachtungsplätze. Unterwegs haben wir aber festgestellt, dass der Motor von Eberhard immer noch nicht richtig läuft und speziell bergauf keine Leistung bringt. Also würde über den ADAC für den Samstagvormittag ein Notdienst auf den Stellplatz bestellt, der das Fahrzeug prüfen soll.
Samstagvormittag, gegen 9:00 Uhr kommt der Pannendienst zu Eberhard und prüft, ob ein elektronischer Fehler am Fahrzeug vorliegt. Aber es gibt keine Fehleranzeige im Fehlerspeicher und der Monteur meint, dass es sich dann um einen verschmutzten Luftfilter, bzw. Dieselfilter handelt und der Motor bergauf zu wenig Sprit und Luft bekommt. Da die Werkstatt in Castellane diese Filter erst bestellen muss, bekommt Eberhard einen Werkstatttermin am Montag um 14:00 Uhr zum Filterwechsel. Somit bleiben Eberhard und Lyssi bis Montag in Castellane und wir, Reckerts und Sills, vereinbaren mit Eberhard, dass wir über das Wochenende die Tour um den Canyon du Verdon machen und am Montag wieder nach Castellane zurückkommen.
Wir gehen am Vormittag noch gemeinsam auf den Markt in Castellane und kaufen noch ein bisschen ein, dann noch ein Kaffee im Bistro und zurück zum Wohnmobil, wo wir noch eine Mittagspause machen und dann gegen 14:00 Uhr starten. Nach dem Tankstopp am Einkaufszentrum geht es dann entlang dem Verdon in Richtung der imposanten Schlucht. Am Point Sublime machen wir den ersten Halt um gegenüber in die tief eingeschnittene Schlucht zu blicken. Wir fahren weiter auf der Nordseite und nehmen die Route des Cretes, die mit vielen tollen Aussichtspunkten in die Schlucht aufwarten kann. An der tiefsten Stelle ( ca. 700 m ) am Punkt Belvedere halten wir und sehen eine ganze Menge Geier in der Schlucht kreisen. Mittlerweile leben ca. 170 Geierpaare im Canyon du Verdon. Nach einigen weitern Stopps kommen wir dann an der Mündung des Verdons in den Lac de Croix an und sehen eine Menge Tretboote und Kanus, die vom Lac ein Stück zwischen den Felswänden in den Verdon fahren. Unser Ziel ist heute Abend der Stellplatz von Moustier St. Marie, wo wir auch noch Platz finden.
Da es uns gestern Abend zu heiss war, um noch in das Dorf hinaufzugehen, machen wir uns heute vormittag auf den Weg, obwohl es auch schon wieder sehr warm ist. Helene bleibt im Womo, da der Anstieg zu anstrengend wäre. In Moustier gibt es eine Wallfahrtskirche, St. Madelaine de Bouvare, die hoch oben im Felsental über dem Ort liegt. Das will ich mir ansehen und ich gehe den steilen Anstieg hoch bis zur Kirche und komme auch gehörig ins Schwitzen, aber der grandiose Ausblick lohnt die Mühe. Nach dem Abstieg treffe ich wieder auf Brigitte und Rüdiger im Dorf und wir gehen wieder zurück zum Stellplatz wo wir dann nach der Mittagszeit weiterfahren. Das Wetter ist so schön, dass wir noch im Lac de St. Croix baden wollen und nach der Brücke über den Verdon befindet sich ein grosser Parkplatz und ein Badeplatz, der Öffentlich ist und von jedermann genutzt werden kann. Also dann Stopp, Badehose an und ab ins Wasser. Ich bin überrascht wie angenehm die Wassertemperatur ist und das Wasser ist lindgrün und sehr sauber. Dann nehmen wir uns noch gemeinsam zu viert ein Tretboot und strampeln wie viele andere in den Mündungsbereich des Verdon hinein und sind begeistert von den hohen Felswänden links und rechts. Viele junge Franzosen klettern hier auf die Felsen und springen aus verschiedenen Höhen ins Wasser. Nach einer Stunde fahren wir weiter und nehmen diesmal die Südroute wieder entlang der Schlucht in Richtung Comps sur l Arturby, wo wir nochmals auf dem Stellplatz übernachten wollen. An der Pont de L Arturby, die 182 m hoch über dem Talgrund ist, sehen wir noch einem Bungyspringer zu, der sich wagemutig in die Tiefe stürzt. Dann geht es weiter nach Comps sur Arturby wo wir auf dem schön angelegten Stellplatz übernachten.
Nach einer ruhigen Nacht freue ich mich auf ein frisches Baquette und marschiere vom Stellplatz, der etwas ausserhalb vom Ort liegt in das Zentrum des kleinen Ortes. Dort habe ich gestern im vorbeifahren eine Bäckerei gesehen. Aber das war wohl Fehlanzeige. Heute ist Montag und die meisten Bäckereien in Frankreich haben Montags Ruhetag, also gibt es heute kein frisches Baquette, aber in dem kleinen Lebensmittelgeschäft im Ort kann ich wenigsten etwas Schinken kaufen und wir müssen uns mit dem noch vorhandenen Restbrot begnügen, das wir noch vorrätig haben. Nach dem Frühstück fahren wir gemütlich weiter. Wir wollen uns mit Eberhard wieder in Castellane treffen, der heute dort einen Termin in der Werkstatt hat um die Filter zu wechseln. Von Comps s. Artuby fahren wir südlich durch ein militärisches Übungsgebiet, in dem herrlich grosse Ginsterfelder blühen, dann biegen wir links ab nach Bargemon und fahren über den Pass Col du Bel Homme (928 m ) in Richtung N 85, die Route Napoleon und dann zurück nach Castellane. Dort treffen wir auf Eberhard und warten bis nachmittags gemeinsam auf den Werkstatttermin. Da sich die Ersatzteillieferung verzögert, beschliessen wir, dass wir wieder nach Comps fahren, das dies auf unserer Strecke nach Ramatuelle liegt und dort auf Eberhard warten. Unterwegs erfahren wir übers Telefon, dass das Auto von Eberhard immer noch nicht richtig läuft und er in eine Mercedeswerkstatt muss, die in Frejus oder Sisteron ist. Das heißt für uns, dass wir in Comps nochmals übernachten und dann nach Ramatuelle ans Meer weiterfahren und dort dann auf Eberhard warten.
Am Vormittag starten wir zu zweit wieder ab Comps in Richtung Süden. Es geht über Draguignan, Ste. Maxime nach Ramatuelle auf den Stellplatz Les Tamaris, der direkt am Meer liegt. Dort kommen wir gegen 12:00 Uhr an und richten uns für unseren Aufenthalt ein. Beim nachmittäglichen Bad stellen wir fest, dass das Wasser sehr warm und sehr klar ist, der Strand aber steil abfällt und damit das Herauskommen aus dem Wasser etwas schwer ist. Am späteren Nachmittag fahren wir mit den Rädern in Richtung Ramatuelle auf der vielbefahrenen Landstrasse. Dabei besichtigen wir den anderen Stellplatz am Cap Camarat, der im Schilf und auch am Strand liegt. Auf dem Rückweg erfahren wir, dass das Auto von Eberhard wieder in Ordnung ist und er uns auf dem Stellplatz Les Tamaris erwartet. So können wir den Abend wieder gemeinsam auf dem Stellplatz verbringen und noch einen Sekt auf die gelungene Reparatur trinken. Es war nur eine defekte Steuerleitung des Turboladers, die schnell ersetzt werden konnte.
Da uns der Stellplatz am Cap Camarat besser gefällt, beschliessen wir dorthin umzuziehen, wir wollen ja noch gemütliche Badetage am Meer erleben, bevor wir wieder auf die Rückreise gehen. Platz haben wir schnell gefunden, aber als wir an den Strand gehen, stellen wir fest, dass der gesamte Uferbereich voll mit angetriebenem Seetang ist und da muss man hindurch, um ins Wasser zu können, was nicht gerade angenehm ist, obwohl das Wasser nach ca. 10 m dann sehr sauber wird. Uns wird die Auskunft erteilt, dass in den nächsten Tagen mit der Säuberung des Strandes begonnen werden sollte. Das hilft uns aber nicht viel weiter. Nachdem in der Nacht auch noch eine große Strandfete mit lauter Musik stattgefunden hat und wir eine sehr unruhige Nacht verbringen mussten, wollen wir auch hier nicht länger bleiben.
Rüdiger und Brigitte wollen noch alte Freunde bei les Issambres besuchen und trennen sich heute für kurze Zeit von uns. Eberhard und ich, wir fahren auf den Campingplatz La Plage bei Port Grimaud, den Eberhard noch von früher her kennt. Hier finden wir noch zwei schöne Plätze nicht weit vom Strand und hier wollen wir noch zwei schöne Badetage verbringen. Der Strand hier ist angenehm flach zum rein und rauskommen, das Wasser ist schön warm und klar und rundherum stimmt alles. Hier werden wir bis Samstag, den 24.6.17 bleiben. Nach mehreren Badegängen fahren wir gegen Abend mit dem Fahrrad nach Port Grimaud und machen mit dem Elektroboot noch eine Rundfahrt durch die interessante Ferienstadt im Wasser, wo jedes Haus seine eigenen Liegeplatz hinter dem Haus hat. Wir genehmigen uns noch je einen schönen Becher Eis und radeln dann wieder zurück auf den Campingplatz, wo wir noch abends gemütlich beisammensitzen.
23.06.2017
Heute ist absoluter Badetag. Wir haben uns auf dem Campingplatz gemütlich eingerichtet und werden heute nur mit faulenzen und Baden beschäftigt sein. Bereits früh am Morgen, noch vor dem Frühstück gehen wir im Meer baden, was ein herrliches Erlebnis ist. Das Meer ist sehr ruhig und glatt und man kann gut schwimmen und es ist sehr erfrischend, auch wenn die Wassertemperatur schon sehr warm ist. Den ganzen Tag über gehen wir immer wieder mal ins Wasser und halten uns ansonsten im Schatten auf.
Heute ist Abreisetag vom Camping La Plage. Wir wollen weiter nach Ventimiglia, das heisst entlang der Cote d’Azur bis an die Italienische Grenze. Wir fahren entlang der Küste nach Frejus und dann an der wildromantischen Felsenküste Cote Esterel entlang. Vorher haben wir uns noch in Agay wieder mit Rüdiger und Brigitte getroffen, so dass wir wieder zu dritt sind. Immer an der Küste entlang, durch Cannes nach Antibes, wo wir am Strand zwischen Anbtibes und Villeneuf-Loubet kurz anhalten und nochmals ins Meer springen zur Abkühlung bei den heissen Temperaturen. Dann geht es weiter auf der Küstenstrassen durch Nizza und Monaco nach Menton wo wir noch vor der italienischen Grenze eine Tankstelle suchen. In Camporosso kurz nach Ventimiglia finden wir einen neu angelegten Stellplatz mit Restaurant, wo wir die Nacht verbringen werden. Der Platz kostet 17.00 €, hat aber allen Comfort. Wir gehen abends im Restaurant noch Pizza essen, die sehr gut schmeckt und auch preiswert ist. Es ist Samstagabend und es kommen am Abend etliche Familien mit Kindern ins Restaurant, wo auch noch ein Discjockey bis nachts 23:30 Musik macht.
Von heute ab geht es wieder in Richtung Norden, d.h. Richtung Heimat. Wir fahren zurück nach Ventimiglia und wo wir noch etwas Lebensmittel einkaufen und durch das imposante Tal der Roya in Richtung Col de Tende. Durch enge Schluchten und hohe Felsen windet sich die landschaftlich tolle Strasse in Richtung Tende. Unterwegs sehen wir das Dorf Saorge, zwischen Sonne und Erde hochoben in den Felsen. Auch das Dorf Tende bietet eins romatisches Bild eines Felsendorfes. Von hier aus geht es hinauf auf ca. 1500 m bis zum Tunnel des Tendepasses. Der Pass selbst ist derzeit nicht befahrbar und das Tunnel ist nur einspurig mit Ampelregelung. Wir haben Glück und müssen nicht warten. Vom Tunnel fahren wir hinab in Richtung Cueno, machen aber vorher noch in …. Mittagspause und es geht dann weiter nach Castiglione Falletto, einem mittelalterlichen kleine Weinort im Piemont in der Nähe von Alba. Dort finden wir einen schönen kleinen Stellplatz vor dem Dorf. Wir machen noch einen Spaziergang in das Dorf und zum alten Schloss, trinken in der Bar Renzo noch ein Weinschorle und besichtigen noch die Communale Cantina (Weinkeller). Abend sitzen wir noch gemütlich beisammen und verbringen dann eine ruhige Nacht.
Wir frühstücken im Freien bei Sonnenschein, fahren nach Gallo in die Cooperative Agriolo und Rüdiger kauft 5 kg Haselnüsse. Dann geht es weiter nach Alba, wo wir einen Rundgang durch die Altstadt machen und auch ein Tüffelgeschäft besuchen. Eigentlich ist erst im Herbst die richtige Trüffelzeit in Alba, wo auch die Trüffelbörse stattfindet, aber kaufen kann man sie jetzt auch für ca. 40.- € / 100 gr. Wir wollen heute nicht mehr allzuweit fahren und finden einen Platz auf einem Bauernhof Agritourismo Gran Collina in San Damiano, wo wir den Rest des Tages gemütlich verbringen. Der Bauernhof liegt etwas abseits von der Ortschaft, bietet aber einen abgeschlossenen Stellplatz.
Wir werden am Abend in der Cantina des Hofes Abendessen. Eberhard und Lissy und ich und Helene haben für das Abendessen reserviert, wobei wir nicht genau wissen, was uns erwartet. Los geht es um 19:00 Uhr mit der Weinprobe im Weinkeller, wo wir 6 verschiedene Rotweine probieren, bevor wir uns entscheiden, welchen Wein wir zum Essen trinken werden. Dann gehen wir in das gemütliche Esszimmer und der erste Gang mit kleinen Broten mit Knoblauchbutter und Paprikamus steht auf dem Tisch. Es geht dann weiter mit je einer Platte Wurst, Salami und Speck, dann kommen kleine Küchlein aus Brot mit Spinat und Ei und es geht weiter mit einer warmen groben Fleischwurst, es folgt je ein überbackenes Spiegelei und danach gibt es eine grosse Platte Carpacchio mit Rindfleisch gefolgt von dünn geschnittenen Rindersteak in Rosmarin gebraten. Es folgt noch ein puddingartiger Nachtisch und je ein Espresso. Wir waren pappsatt, obwohl es ausser Brot keine Beilagen gegeben hat. Aber die Qualität war ausgezeichnet, der Wein war gut und wir waren nur noch auf den Preis gespannt. Alles zusammen incl. Getränke haben wir dann für vier Personen gerademal 80,00 € bezahlt und wir waren sehr angenehm überrascht. Alles in allem hatten wir einen wunderschönen Abend mit einem hervorragenden Essen verbracht, bevor wir zu den Wohnmobilen im Hof zurückgegangen sind.
Heute fahren wir weiter in Richtung Norden auf unserem Heimweg. Wir wollen vormittags noch einen Rundgang durch Alba machen und uns die Altstadt ansehen. Alba ist die Stadt der Trüffel, wobei die Saison allerdings erst im Oktober beginnt. Wir finden in der Altstadt einen kleinen Spezialladen mit Trüffelprodukten, wo wir auch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dann fahren wir gegen Mittag weiter zum nächsten Ziel, der Stadt Angera am südlichen Ende des Lago Maggiore. Der Stellplatz dort gefällt uns allerdings nicht und wir fahren an den Lago di Varese weiter wo wir direkt am See in Gavirate einen schönen Stellplatz finden, auf dem wir übernachten. Es ist noch ganz schön warm am Abend und auch schwül und gegen 9:30 Uhr fallen auch die ersten Tropfen.
Au weh, was war das für eine Nacht. Nach Mitternacht ist ein Gewitter nach dem anderen über uns hergezogen und der Regen hat wie ein Wasserfall auf das Dach des Womos getrommelt. Nachdem ich gegen 01:00 Uhr aufgestanden bin um alle Dachluken und Fenster zu kontrollieren und sicher war, dass alles dicht ist, konnten wir wieder weiterschlafen. Es hat durchgeregnet bis gegen 8:30 Uhr. Eberhard kommt zu mir während dem Frühstück und teilt mit, dass er nach Hause fahren müsse, da es im Fahrerhaus bei ihm sehr stark von der Frontscheibe hereinregnet. Der ganze Boden im Fahrerhaus ist total nass. Als der Regen nachlässt stellen wir fest, dass die Dichtung der Frontscheibe nicht richtig anliegt und dort das Wasser eindringt. Wir trocknen den Spalt und kleben ihn mit Panzerband provisorisch zu, so dass wenigstens die Heimfahrt einigermassen ohne Wassereinbruch stattfinden kann. Wir trennen uns dann, Eberhard und Lissy fahren direkt nach Hause, Rüdiger und Brigitte und ich und Helene, wir fahren weiter nach Como, dann auf der Ostseite des Comersees nach Belagio, von dort mit der Fähre nach Menaggio und dann weiter nach Novate Mezzola auf den Stellplatz am See. Die Strasse von Como nach Belagio ist sehr eng und kurvig und hat uns höchste Aufmerksamkeit abverlangt, zumal die entgegenkommenden italienischen PKW nicht gerade langsam fahren und es gibt wenig Ausweichstellen. Landschaftlich zwar ein Highlight, aber als Fahrer hat man keine Zeit für die Landschaft. Gegen Nachmittag macht der Himmel wieder komplett zu und es regnet wie mit Bindfäden.Wir übernachten auf dem hübschen Naturstellplatz in Novarte Mezzola direkt am Ufer des Lago di Mezzola.
In der Nacht hat es wieder mehrere Gewitter gehabt und es regnete in Strömen. Eigentlich war klar, dass wir bei dem Wetter dann nach Hause fahren. Aber als wir unser Frühstück hinter uns hatten, hat auch das Wetter aufgeklart und es scheint, dass es doch noch ein toller Tag werden könnte. Also wird die Heimfahrt verschoben und wir steigen nochmals ein unser Pässefahrt würdevoll abzuschliessen. Es geht ins Valtellina über Sondrio nach Tirano. Das Valtellina ist ein sehr schönes und abwechslungsreiches Tal, das auf seiner Südseite viele Bergdörfer und Weinbau aufweist. In Tirano machen wir Mittagspause, denn von hier geht es dann hinaus auf den Berninapass(2330 m), wo wir jedoch kurz vor der Passhöhe rechts abbiegen und dann auf den Forcola di Livigno (2315 m) fahren. Unterwegs sehen riesige Hänge bedeckt mit rotblühenden Alpenrosen. Auf dem Pass ist es aber mit gerademal 10 Grad relativ kalt und sehr windig. Mit dem letzten Rest Diesel im Tank fahren wir hinunter nach Livigno, wo wir billig volltanken können ( 0,831 € / ltr.). Wir freuen uns und nach einer Tasse Kaffee geht es dann weiter am Lago die Livigno entlang, über die Staumauer, wo vor dem Tunnel Munt la Schera die Zahlstelle mitten auf der Staumauer ist. Der Schreck war groß, die Freude über das billige Tanken dahin! Die wollten 23,00 € für die Durchfahrt durch das Tunnel. Einen anderen Weg gibt es nicht, ausser zurück über den Pass, aber umdrehen geht auch nicht auf der Staumauer. Also Augen zu und durch, somit war das gesparte wieder in der Staatskasse. Nach dem Tunnel fahren wir im Schweizer Nationalpark über den Ofenpass (2149 m) in das Val Müstair und dann hinunter nach Glurns im Vintschgau. Hier ist ein sehr schöner Stellplatz im Grünen an der Etsch, wo wir die letzte Nacht verbringen werden. Am Abend gehen wir zum Abschluss der Reise in Glurns im Hotel Post noch sehr gut und preiswert essen und trinken noch ein gutes Vierteleauf die gelungene Reise.
In
der Nacht hat es wieder stark geregnet und als ich morgens aus dem Fenster schaue, sehe ich dass es auf den Bergen ab ca. 2000 m ordentlich geschneit hat und ich merke das auch an den frischen
Temperaturen am Morgen. Aber das Wetter klart wieder auf und wir machen uns auf den Heimweg, den wir dann bei Sonnenschein über den Reschenpass (1507
m), den Fernpass (1216 m)nach Reute und dann über den Gaichtpass (1093 m) ins Tannheimer Tal führt.
Nach dem obligaten Käseeinkauf geht es weiter über Hindelang, Immenstadt, Oberstaufen zurück nach Kressbronn und damit endet die interessante und
Kurvenreiche Alpenpässefahrt ohne Unfall und Zwischenfälle für uns und wir werden uns noch oft und lange an die wunderschönen Landschaftseindrücke erinnern, die wir auf unserer Tour erleben
durften.
Insgesamt sind wir ca. 2500 km in drei Wochen gefahren. und haben folgende Pässe überquert:
1 San Bernardino Pass (2065 m)
2 Pass St. Gotthard (2108 m).
3 Furkapass ( 2431 m)
4 Pass Grosser St. Bernhard,(2473 m)
5 Col San Carlo(1950m),
6 kleinen Sankt Bernhard Pass (2188 m )
7 Col d’Iseran (2769 m)
8 Col Mont Cenis (2083 m )
9 Pass Montgenevre ( 1854 m),
10 Col du Var( 2111 m )
11 Col d'Allos (2250 m)
12 Col du Bel Homme (928 m ),
13 Col de Tende (1500 m)
14 Berninapass (2330 m)
15 Forcola di Livigno (2315 m)
16 Ofenpass (2149 m)
17 Reschenpass (1507 m)
18 Fernpass (1216 m)
19 Gaichtpass (1093 m)